Der einfache Trick mit dem „Weniger arbeiten“
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- von Sonja Radatz
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Sonja Radatz entkoppelt in ihrem Mini-Artikel gekonnt die Arbeit von der Arbeitszeit, richtet das Arbeiten intelligent entlang des persönlichen Arbeitsrahmens aus, wirft fröhlich-pfeifend Arbeits-„Hobbies“ und „Luxusgepäck“ über Bord und mahnt mit erhobenem Zeigefinger die Sicherung des „Mindestgepäcks“ ein.
Eine Einladung zur Neubetrachtung des Themas „Arbeit“.
Was tun Eltern, die bisher mit ihrem ersten Kind beide „24/7“ im Einsatz waren, wenn sie ein zweites Kind erwarten und dem gewohnten ökonomischen Prinzip folgen? Das ist einfach: Sie fordern ein drittes und viertes Elternteil an. Klar – denn sonst „geht sich´s ja nicht aus“. Nun wissen wir, dass das in der Praxis nie vorkommt. Warum? Weil wir uns „intelligent“ anders aufstellen, wenn wir doppelt so hohe Anforderungen bei gleichbleibender Zeit (die Zahl der Stunden unseres Tages werden ja nicht mehr) erleben.
Analog zu diesem Fall biete ich Ihnen an:
Sie definieren zunächst die Zahl der Stunden, die Sie tatsächlich arbeiten wollen. Das mutet seltsam an, weil Sie vermutlich bisher einfach stets ihre Arbeit erfüllt haben und blind Ihrem Vorgehen gefolgt sind – und es hat eben so lange gedauert, wie es gedauert hat. Ja, und das würde ich gerne verändern. Sonst wird es nämlich nichts mit dem Trick des „Weniger arbeiten“.
Haben Sie die Zeit, „Ihre Zeit“, festgelegt? Gut. Dann kann es losgehen.
Meine zentrale Frage an Sie ist: Wie stellt jemand, der die von Ihnen festgelegte Rahmenarbeitszeit hat (und nicht mehr) jenes Ergebnis her, das Sie herstellen sollten? Ja, Sie haben richtig gehört: Ich spreche bewusst nicht von der „Arbeit, die zu erledigen ist“, sondern vom „Ergebnis, das zu erzielen ist“. Und das sind meiner Erfahrung nach sehr unterschiedliche Paar Schuhe.
Trick No. 1: Neue Prozesse
Sie müssen nämlich meiner Erfahrung nach Ihre Prozesse nochmals komplett neu gestalten, wenn Sie das gleiche Ergebnis in kürzerer Zeit herstellen wollen. Es wir dann auch nicht „schlechter“ – nur anders! Ähnlich wie im Beispiel mit den Eltern…
Für diese Neugestaltung lasse ich Ihnen ein wenig Zeit.
Sie können mit Ihren ersten Überlegungen mal ins Rennen gehen und in der Praxis ausprobieren, wie das funktioniert. Entlang Ihres ganz persönlichen „Trial and Error“-Vorgehens werden Sie dann immer klüger – und trickreicher.
Trick No. 2 und 3: Die Entledigung von Hobbies und Luxusgepäck
Und ich gebe Ihnen zwei Erfahrungen mit, die Ihnen helfen, es sich auf dieser Reise einfacher zu machen. Zunächst gilt es, Ihre „Hobbies“ zu identifizieren. Das ist das, was Sie sehr gerne machen, Ihnen aber beruflich keinen einzigen Meter bringt. Um festzustellen, was Hobby und was wirklich wichtig ist, empfiehlt sich übrigens ein Termin mit Ihrem Chef, verbunden mit der Frage, „Woran erkennen Sie, dass ich richtig gute Arbeit leiste?“
Zugegeben: Es ist schmerzhaft, Hobbies wegzulassen. Aber Sie tun das ja für einen guten Zweck!
Das Luxusgepäck zu identifizieren, um es – wenn Sie drohen, Ihren persönlichen Zeitrahmen nicht einhalten zu können – über Bord zu werfen, dürfte Ihnen ebenfalls nicht schwerfallen: Es geht darum, die Extrameilen zu benennen, die Sie dann eben nicht gehen, wenn es knapp wird: Komplizierte, umfassende Auswertungen zu machen etwa, oder die Austauschrunde mit anderen Führungskräften einzuhalten. Oder die Zeiten der „offenen Tür“ anzubieten, in der Sie für alle da sind.
Trick No. 4 – Sicherung des Mindestgepäcks
Umgekehrt habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht, zu jedem Zeitpunkt das persönliche „Mindestgepäck“ zu kennen, mit dem Sie durch den Arbeitstag, die Arbeitswoche, den Arbeitsmonat gehen: Das sind all jene Themen, die vielleicht gekürzt, aber keinesfalls weggelassen werden können. Dazu zählen vielleicht emotionale Momente wie der tägliche Anruf bei der Chefin, oder die 5-Minuten-Kaffeepause morgens mit den Mitarbeitern. Oder der wöchentliche Mail-Austausch mit den Kunden.
Diese Themen planen Sie fix mit ein, ja?
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