"Radatz inspiriert" - der Blog von Dr. Sonja Radatz
Ich möchte Ihnen keinesfalls zu nahe treten. Aber heute habe ich ein paar recht schräge Fragen an Sie, betreffend Ihren persönlichen Erfolg: Wie eng ist Ihre Beziehung zu Ihrem Erfolg? Kennen Sie Ihren Erfolg, können Sie ihn genau beschreiben? Und wenn er sprechen könnte: Wie würde er Sie als Person optimalerweise beschreiben wollen, wenn er richtig groß rauskommen will? Was dürfen Sie aus seiner Sicht keinesfalls tun? Wie will er, dass Sie Ihren Tag, Ihre Woche, Ihren Monat, Ihr Jahr gestalten? Und was braucht er sonst noch von Ihnen? Was sollte Ihnen aus Sicht Ihres Erfolgs richtig viel wert sein – und was sollten Sie endlich aus Ihrem Blick- und Handlungsfeld verbannen? Was ist das große Bild, die Vision, der Fokus, den Sie aus Sicht Ihres Erfolgs klar verfolgen sollten?
Wer von einem Management-Bestseller zum nächsten hechelt auf der Suche nach der „richtig richtigen“ Unternehmensführungsexzellenz, wird spätestens im Angesicht des eigenen Unternehmens mit all seinen Eigenheiten, seiner einzigartigen Logik und seinen recht individuellen „Gesetzmäßigkeiten“ immer wieder aufs Neue eines Besseren belehrt: Es gibt nicht „die“ richtige Unternehmensführungsexzellenz, das Allheilmittel, das Rezept. Es gibt nicht einmal „die“ Unternehmensführungsexzellenz, denn kaum sonnen wir uns in dem Glück, sie gefunden zu haben, flutscht sie uns schon durch die Finger, und wir beginnen wieder von Neuem mit einer Suche im Ungewissen. Trial und Error ohne Ende!
Haben Sie in den letzten beiden Jahren darüber nachgedacht, Ihr Unternehmen zu verlassen? Dann sind Sie in guter Gesellschaft: Nur 23% der Deutschen sind (noch) gern im Job. Gleichzeitig wissen diejenigen, die gehen wollen: Woanders ist es auch nicht besser. Nirgends ist es besser! Und viele von ihnen bleiben. Noch! Allerdings steigt die Zahl derer, die „für immer gehen“, rasant: In den USA wurde Ende des Jahres 2021 bereits eine historisch hohe Kündigungsrate von 6,5% erreicht. Wohin gehen diese Menschen? Sie gehen vorzeitig in den Ruhestand. Sie hören ganz auf zu arbeiten. Oder sie beschäftigen sich mit etwas ganz anderem und gründen ein eigenes Unternehmen, weil es auf diesem Planeten so viel zu tun gibt, das die alten Unternehmen und Verwaltungen in ihrer Ignoranz gar nicht sehen. Und der Menschen, die sich mit etwas ganz Anderem beschäftigen wollen und es am Ende auch endlich tun, werden es jeden Tag mehr!
Das Wort „Zukunft“ löst bei uns allen etwas aus. Es hat Bedeutung, ist etwas Großes, sollte damit auch die notwendige tragende Aufmerksamkeit erhalten und einen entsprechenden Stellenwert im Schwierigkeitsgrad der Gestaltung.
Wenn wir „Zukunft“ denken, haben die meisten von uns nicht das „Morgen“ im Kopf, sondern einen Zustand, der sich viel später, irgendwann einmal, als Ergebnis unserer Bemühungen zeigen wird. Wenn ich aber von der Relationalen Herstellung von Zukunft spreche, dann spreche ich tatsächlich vom morgen…