Sonja Radatz entkoppelt in ihrem Mini-Artikel gekonnt die Arbeit von der Arbeitszeit, richtet das Arbeiten intelligent entlang des persönlichen Arbeitsrahmens aus, wirft fröhlich-pfeifend Arbeits-„Hobbies“ und „Luxusgepäck“ über Bord und mahnt mit erhobenem Zeigefinger die Sicherung des „Mindestgepäcks“ ein.
Eine Einladung zur Neubetrachtung des Themas „Arbeit“.
Relationale Bildung lehrt nicht.
Das mag im ersten Moment vielleicht seltsam anmuten – sind wir es doch gewohnt, dass Bildung etwas ist, das von außen auf uns einwirkt: Wir gehen zu einer Veranstaltung und hoffen oder nehmen zumindest an, dass die Bildung über uns kommt und wir sie quasi nur noch auffangen müssen wie das Goldtalermädchen die Münzen.
Wer Führung und Management studiert, wird in einer Vielzahl von vorgegebenen (!) Fächern mit einer Vielzahl von Powerpoint-Folien konfrontiert. Er lernt verschiedene Führungsstile und deren Auswirkungen zu unterscheiden, weiß die Vor- und Nachteile bestimmter Führungswerkzeuge aus Sicht der Verfasser seiner jeweiligen Bücher und Professoren und hat viele Case Studies durchgearbeitet, in der unterschiedliche Menschen beschreiben, wie sie Leadership leben.
Die Economies of Intelligence, die mir in meinen Relationalen Weiterbildungen und Beratungen sehr wichtig sind, werden leider bislang in Unternehmen völlig negiert. Dabei wenden wir sie im Leben laufend an! Economies of Intelligence auf der kreativ-menschlichen Ebene ergänzen die Idee der „Economies of Scale“ auf einer technischen Ebene (Je mehr Output wir produzieren, desto günstiger wird das produzierte Stück) auf eine geradezu perfekte Art und Weise.
Der Relationale Ansatz ist auf der Suche nach der Berufung insofern recht hilfreich, weil das Leben darin ja als etwas Gestaltbares, „Erfindbares“ betrachtet wird: Wir entwerfen die von uns gewünschte Zukunft, stimmen sie mit den gewünschten Parametern unseres Lebens ab, prüfen sie auf Erfolgsträchtigkeit – und probieren sie ganz einfach aus. Und wenn es nicht klappt? Dann waren wir ja nur im Trial- und Error-Bereich unterwegs und können ohne Risiko neue gedankliche Wege einschlagen.