Warum wir Zukunftsherstellung brauchen. Sofort!
- vom
- von Sonja Radatz
- Geposted in Relationale Kultur & Gesellschaft, Relationales Denken
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Das Wort „Zukunft“ löst bei uns allen etwas aus. Es hat Bedeutung, ist etwas Großes, sollte damit auch die notwendige tragende Aufmerksamkeit erhalten und einen entsprechenden Stellenwert im Schwierigkeitsgrad der Gestaltung.
Wenn wir „Zukunft“ denken, haben die meisten von uns nicht das „Morgen“ im Kopf, sondern einen Zustand, der sich viel später, irgendwann einmal, als Ergebnis unserer Bemühungen zeigen wird. Wenn ich aber von der Relationalen Herstellung von Zukunft spreche, dann spreche ich tatsächlich vom morgen…
… von einem Umzug in die gewollte Zukunft, die wir ab morgen leben. Und ich weiß, das ist gewöhnungsbedürftig: Denn zwischen „jetzt“ und „Zukunft“ liegt für uns in unserem traditionellen Denkparadigma immer Zeit – und meist ziemlich viel Zeit; und Entwicklung, also ein graduelles „in die Zukunft gehen“.
In meinem Relationalen Denken hingegen ist Zukunft eine Entscheidung, die wir ab unserem Entscheidungszeitpunkt leben.
Nun könnten wir natürlich sagen: Das ist doch eine philosophische Diskussion, man mag es nun so oder so sehen. Aber für mich wird diese vielleicht zunächst philosophische Diskussion plötzlich enorm praxisrelevant, wenn wir heute vor unzähligen Situationen stehen, die uns den traditionellen Zukunftsbegriff verunmöglichen; in denen wir mit dem traditionellen Zukunftsbegriff des „Irgendwann“ und „Darauf hinarbeiten“ einfach nicht weiterkommen. Das erleben wir beim Pariser Abkommen ebenso wie beim Fachkräftemangel, der eigentlich – sind wir uns ehrlich – ein Big Quit ist von gesunden Menschen, die unsere traditionelle Arbeitsdefinition einfach satthaben. Die nicht wiederkommen. Und auch keine Massen an Nachfolgern haben.
Und diese Situationen, die wir aktuell mannigfach erleben, praktisch überall auf der Welt und in allen Lebensbereichen von der Bildung und Erziehung bis hin zur Wirtschaft und Gesellschaft, rufen meines Erachtens laut nach einem neuen Zukunftsgestaltungsparadigma: Die Relationale Zukunftsherstellung.
Diese erfordert von uns den Mut, ab sofort im neuen, gewünschten Zustand zu leben und darin immer besser zu werden – anstatt das Alte, das grundsätzlich nicht passt, zu renovieren oder uns in einer Projekttaktik „auf das Neue hinzubewegen“ und dabei so zu tun, als würden sich die Parameter um uns herum konstant bleiben, sich also nicht laufend weiter verschlimmern.
Das wäre in etwa so, als würden wir versuchen, eine grundsätzlich zu kleine Wohnung zu renovieren – oder (im anderen Fall) einen Wasserrohrbruch mit einem Projekt der Schritt-für-Schritt-Verbesserung zu begegnen.
Ja, die Relationale Zukunftsherstellung erfordert mit Sicherheit ein Umdenken. Und sie ist mit Sicherheit für viele von uns ungewohnt. Aber sie funktioniert. Endlich!
Und ich freue mich sehr, sie Ihnen in aller Praxis vorzustellen.
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