Wie kommen wir in die Puschen?

Wie kommen wir in die Puschen?

Zugegeben: Unser Zeitalter ist geradezu prädestiniert dazu, einen Neustart zu wagen und dabei unweigerlich eine Reise ins Ungewisse anzutreten, denn wir erleben heute kaum mehr Starts der „alten“ Form – wir planen etwas, haben eine Anleitung aus dem Lehrbuch und gehen Punkt für Punkt durch die Beschreibung. Die Starts von heute, morgen und übermorgen sind anders: Aufregender. Unvorhersehbar. Und – planlos. Planlos vor allem deshalb, weil es keine Anleitung mehr für unser Vorgehen gibt. Jeder Start wird auf diese Weise zu echter Pionierarbeit – egal, ob wir uns eine anspruchsvolle Führungspositionierung erarbeiten, eine innovative Aufgabe erträumen oder unser Leben auf neue, bislang unerschlossene Beine stellen wollen.
Und jeder Start unserer Kinder ins Berufsleben – davon können wir ausgehen – wird in Zukunft viel von solcher Pionierarbeit erfordern.

Wie können wir unter diesen Vorzeichen erfolgreich ins Starten kommen? Und: Wie können wir erfolgreich dranbleiben, wider aller Selbstzweifel, Kritik und Ungläubigkeit (oder: Unverständnis) von außen, wahrscheinlich auch wider aller Rückschläge, die wir auf unserer Reise erleben?

Nun: Aus Relationaler Sicht brauchen wir dafür  einen Paradigmenwechsel – eine grundlegende Veränderung vieler unserer Einstellungen, die jahrzehntelang unser Denken dominiert haben.

Anstatt uns intensiv und lange vorzubereiten, werden wir uns daran gewöhnen müssen, ins kalte Wasser zu springen und neue Schwimmbewegungen zu definieren – die situativ passenden. Wir werden uns daran gewöhnen müssen, nicht mehr „fehlerfrei“ zu arbeiten, sondern das Trial and Error-Prinzip Macht über unseren Alltag übernehmen zu lassen. Wir werden wohl das gewohnte „Try harder“ aufgeben, wenn etwas nicht funktioniert („Irgendwann muss es doch klappen“) und ihm „etwas anderes“ entgegensetzen. Wir werden dem verlockenden Hamsterrad des Alltags trotzen, besser kürzere als endgültige Schritte setzen und werden unser Können erstmals über den Erfolg in der Praxis definieren – und nicht mehr über die Zahl der Bücher und Seminare, die wir dazu durchgekaut haben.

Ich denke, wir haben es uns verdient, die großen Themen federleicht anzugehen – ich sehe auch gar keine Alternative dazu! Ein Neustart muss meines Erachtens nicht risikoreich, schwer und anstrengend sein. Er kann uns in aller Leichtigkeit neugierig machen. Auf mehr.

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