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Der Prozess des Lernens. (Lutterer, W.)

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Der Prozess des Lernens. (Lutterer, W.)

Das Leitthema, an dem sich die Argumentation entfaltet, ist die Kausalität. Der Nachvollzug der individuellen Entwicklung kausaler Vorstellungen bis hin zur Ausformung eines systemisch orientierten Denkens nimmt eine zentrale Position ein, und zwar sowohl hinsichtlichder formulierten komplexen Lerntheorie, als auch in Bezug auf unser Verständnis der Struktur von Weltbildern. Dabei zeigt sich, dass entgegen diverser Bestrebungen, menschliches Denken auf bloße biologische Anlagen und steinzeitliche Primitivismen zu reduzieren der Prozess des Lernens ganz im Gegensatz hierzu auf die Entfaltung komplexer Denkmuster hinführt. Reduktionistische Denkweisen sind weder unausweichlich noch ein logischer Endpunktunserer intellektuellen Entwicklung, auch wenn einer geradlinigenEntwicklung auf ein komplexes Denken hin große innere Widerstände entgegenstehen.In diesem Buch geht es allerdings nicht »nur« um eine angemesseneLerntheorie, die den Zusammenhang von Lernprozessen mit der Weise unserer Wirklichkeitswahrnehmung und unserem Handeln klärt. Im Fokus der Aufmerksamkeit steht auch die erworbene Strukturunseres Denkens. Der Nachweis, dass reduktionistische Denkweisenzwar notwendige, aber keineswegs hinreichende mentale Entwicklungsschritte darstellen, gewinnt insbesondere im Kontext globaler ökologischer, ökonomischer und sozialer Probleme an Bedeutung. Der Rekurs auf Bateson und Piaget verdeutlicht sowohl die Gewordenheit und »Beschränktheit« als auch die Veränderbarkeitvon Weltbildern. Niemand wird bereits als der geboren, was er später wird.

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