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LO 125: Die Relationale Gesellschaft (Print)

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Erfahren Sie• über das Ende des Zeitalter des Individuums von W. Rotthaus,• wie wir eine Demokratie gestalten, von H. Maturana und X. Davila,
• und was die traditionelle von der Relationalen Kultur unterscheidet von S. Radatz
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LO 125: Die Relationale Gesellschaft (Print)

EDITORIAL
Wollen oder brauchen wir die Relationale Gesellschaft?
von Sonja Radatz

Die Relationale Gesellschaft — sie baut auf der Idee auf, dass sich in den vergangenen Jahrzehnten, Jahren und Monaten nicht nur ständig die Spielregeln unseres Lebens global verändert haben, sondern das Spiel selbst ein (sich rasch veränderndes) neues ist und wir das mulmige Gefühl haben, meist gar nicht zu wissen, in welchem Spiel wir uns gerade befinden, wer Mitspieler darin ist und was „gerade jetzt“ der Zweck des Spiels ist. Ins Gestalten zu kommen und uns als zentrale Entwerfer und aktive Player des Spiels zu sehen, erscheint hier als eine conditio sine qua non, wenn wir uns nicht mit dem zufriedengeben wollen, was sich irgendwelche selbsternannten Machthaber in Ländern, Verwaltungen und (internationalen) Unternehmen ständig neu für uns ausdenken.

 

IM BRENNPUNKT
Wie erzeugen wir eine Relationale Kultur, eine Relationale Gesellschaft?
von Sonja Radatz

Die Relationale Gesellschaft: Sie baut auf der Grundlage von Beziehungen auf und richtet ihren Fokus auf die Gestaltung des „Dazwischen“. Die Idee, die Gesellschaft (quasi von außen) zu beschreiben, weicht dann der Relationalen Idee, die Gesellschaft zu gestalten. Was zeichnet diese Relationale Kultur, die Relationale Gesellschaft aus? Was kann sie? Wie zeigt sie sich im Alltag, in unseren Beziehungen? Wie erzeugen wir sie? Und welche Voraussetzungen braucht sie (von uns), um erfolgswirksam zu werden?
Diesen Fragen geht Dr. Sonja Radatz in ihrem Artikel nach.

 

COVER
Wie gestalten wir eine Demokratie?
von Humberto Maturana und Ximena Dàvila

Demokratie: Ein Wort, das wir recht unreflektiert benutzen — und die meisten von uns gehen davon aus, dass wir in einer Kultur
der Demokratie leben. Nicht so Humberto Maturana und Ximena Dàvila. In diesem Gespräch beschreiben sie, auf welcher Grundlage Demokratie fußt, und wie wir sie herstellen können.
Dr. Sonja Radatz führte das Gespräch mit Humberto Maturana und Ximena Dàvila — eines der letzten Gespräche vor Humberto Maturanas Tod im Mai 2021.

 

NACHGEDACHT
Ein feministischer Blick auf die Urgeschichte
Interview mit Marylène Patou‐Mathis

Über weite Strecken der Geschichte sind Frauen unsichtbar — erst recht
in der Ur‐ und Frühgeschichte. Es sind Männer, die — so wurde es uns erzählt — jagten, die Werkzeuge und Waffen erfanden, die Höhlenmalereien hinterließen und als Erfinder zivilisatorischer Errungenschaften gelten. Frauen, so das gängige Bild, hielten sich im Heim und damit im Hintergrund auf. Marylène Patou‐Mathis rückt dieses Bild gerade und zeigt: Es gibt keine Fakten, die diese Annahmen stützen. Neue archäologische Funde haben ergeben, dass prähistorische Frauen mitnichten das unterworfene Geschlecht waren, zu dem männliche Wissenschaftler der Neuzeit sie gemacht haben. Lernende Organisation führte das Gespräch mit Marylène Patou‐Mathis zur Entstehung der weiblichen Unsichtbarkeit und ihrem rechtmäßigen Platz in der Geschichte.

 

SERIE TEIL 1
Das Ende des Zeitalters des Individuums
von Wilhelm Rotthaus

Das Zeitalter des Individuums scheint zu Ende zu gehen. Was wir heute für selbstverständlich halten, ist das Ergebnis von Entwicklungen, Umbrüchen und Entscheidungen; es versteht sich nicht von selbst. Wilhelm Rotthaus bringt seine gesamte psychiatrische, wissenschaftliche und historische Expertise in sein neuestes Buch Wir können und müssen uns neu erfinden ein und lässt uns in dieser Serie in Ausschnitten an seinen Erkenntnissen teilhaben. Im Teil 1 der Serie geht es um die Zeichen des aktuellen Umbruchs und das neue Selbstbild des Menschen.

 

THEORIEUNDPRAXIS
Die Wahlmacht des Homo sapiens
von Amitai Etzioni

In den letzten Jahrzehnten wurde zunehmend erkannt, dass die Entscheidungen und Verhaltensweisen von Menschen durch das Homo‐oeconomicus‐Modell nicht gut beschrieben werden. Die Erkenntnisse der Verhaltensökonomie haben diese Entwicklung maßgeblich vorangetrieben. Es gibt viel weniger Konsens über die Eigenschaften des Homo sapiens. Einige Ökonomen definieren Homo sapiens hauptsächlich als „nicht
Homo oeconomicus“, indem sie zeigen, dass Menschen weniger sachkundig und emotionaler sind und breitere Interessen haben, als
die Homo‐oeconomicus‐Erklärung vermuten lässt. Andere liefern vage Charakterisierungen des Homo sapiens. In diesem Artikel beschreibt Amitai Etzioni, was uns als Homo sapiens im gelebten Miteinander
vom ständig zitierten (und untergeschobenen) Homo‐oeconomicus unterscheidet und welche Chancen wir in der Gesellschaft haben, wenn wir den Homo‐sapiens nicht als Homo‐oeconomicus verstehen.

 

TOOLS
Neu Denken und Handeln in der Relationalen Gesellschaft
von Sonja Radatz

Lässt sich die Relationale Gesellschaft tatsächlich erzeugen?
Ja, meint Dr. Sonja Radatz, und stellt in ihrem Artikel 10 profunde Herangehensweisen vor, die wir alle von jetzt auf gleich leben können. Das Ergebnis, wenn wir konsequent das Neue leben? Eine neue Gesellschaft. Von uns gestaltet. In der wir wirklich gerne leben.

 

PRAXISFRAGEN
Was die Traditionelle von der Relationalen Kultur Und Gesellschaft unterscheidet
von Sonja Radatz

Das Leben in Beziehung und Verbundenheit ist es, welches die
Relationale Gesellschaft, die Relationale Kultur ausmacht: Sie basiert
auf Vereinbarungen, Vertrauen, Verwobenheit und Zusammenarbeit. Sie kooperiert selbstverständlich in allen Bereichen, anstatt Pfründe und Macht auf Kosten anderer aufzubauen und zu halten. Und sie sichert wichtige Rituale mit klaren Anfängen und Enden, anstatt Bestehendes ewig weiter zu verlängern — der Versuch, immer noch Saft zu gewinnen, obwohl die Zitrone längst ausgepresst ist oder sogar schon schimmelt. Wie erleben wir den Unterschied zwischen der Relationalen und der traditionellen Kultur
im Alltag? Welche Verantwortung kommt jedem von uns darin zu? Und: Wie lässt sich das tradierte Gesellschaftsbild, das wir heute (immer noch er‐) leben, gegebenenfalls ablösen?

 

KOLUMNE
Unsere Wolke der Glückseligkeit
von Gunter König

Welches Wort spricht Sie an?
Mein liebstes ist „Glückseligkeit“. Sie sehen’s ja: Es ist in großen Lettern geschrieben. Was gibt es Schöneres, als in Seligkeit zu versinken? Als Psy‐ chologe liebe ich das Wort „Seele“ sehr. Leider ist bei der heutigen Nutzung des Wortes „Psyche“ die ursprüngliche Bedeutung verloren gegangen: Hauch und Atem...

 

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